Asthma
Die kleinen Bronchien sind umgeben von spiralig angeordneten feinen Muskeln. Damit können bestimmte Lungenabschnitte in Ruhe „gedrosselt“ werden; erst bei Anstrengungen brauchen wir unsere volle Lungenkapazität. Wenn es zu einem Krampf dieser Bronchialmuskeln kommt, verengen sich alle kleinen und kleinsten Bronchien, es entsteht ein Asthmaanfall.
Dieser Krampfzustand kann sowohl ausgelöst werden durch äussere Faktoren, z.B. Reizstoffe in der Atemluft (meist unangenehme wie Staub, Gase, Dämpfe; doch auch angenehme wie z.B. Parfüm, Blütenpollen oder Blumenduft!) als auch durch innere Faktoren (Aufregung, Medikamente, Hormonschwankungen in der Nacht …).
Die Überempfindlichkeit der Atemwegsschleimhäute kann sich aber auch in trockenem Reizhusten äussern, es muss also nicht unbedingt zur Atemnot kommen! Viele Patienten beschreiben, dass sie zuerst husten und dieser Reizhusten dann den Asthmaanfall auslöst.
Man unterscheidet allergisches und nicht-allergisches Asthma. Das allergische Asthma findet sich bei Menschen mit einer Überempfindlichkeit auf bestimmte (erstaunlicherweise meist natürliche) Stoffe. Besonders häufig sieht man das bei Kindern und Jugendlichen. Nicht-allergisches Asthma tritt meist nach einem Infekt auf (Grippe, akute Bronchitis o.ä.) und kann auch für Menschen ohne allergische Veranlagung zum ernsten Problem werden. Allergisches und nicht-allergisches Asthma können auch kombiniert als gemischtförmiges Asthma in Erscheinung treten.
Die Beschwerden gleichen sich in all diesen Fällen meist, nur die Atemnotauslösung unterscheidet sich. Hauptprobleme sind Reizhusten und anfallsartige Atemnot. Diese Beschwerden sprechen meist schnell auf atemwegserweiternde Medikamente an. Langfristig kann man die Krankheit bei konsequenter Therapie mit entzündungshemmenden Medikamenten gut „in den Griff“ bekommen. Ganz wichtig ist es aber auch, bestimmten Reizstoffen, die man als Atemnotauslöser erkannt hat, aus dem Weg zu gehen (soweit dies möglich ist). Dadurch lassen sich sowohl Beschwerden vermindern oder sogar ganz verhindern als auch Medikamente einsparen.
Eines sollte man aber bedenken: Wenn es bei einem Asthmakranken zu Belastungsatemnot kommt, ist dies meist ein Zeichen dafür, dass die Krankheit nicht ausreichend behandelt ist. Falsch wäre es hier, die körperliche Belastung als Auslösefaktor anzusehen, den man vermeiden muss! Vielmehr sollte ein gut behandelter Asthmakranker angemessen belastbar sein.
Wissen über Krankheitszusammenhänge und Behandlungsmöglichkeiten, regelmäßige Selbstkontrollen der Lungenfunktion, Beherrschung einiger wichtiger Behandlungstechniken und disziplinierte Durchführung der festgelegten Therapie sind besonders beim Asthma eine gute Möglichkeit, mit der Krankheit leben zu lernen und zu verhindern, dass sie sich im Lauf der Jahre verschlechtert.
Die zwei wichtigsten Krankheitszeichen für ein Asthma sind also. • Reizhusten (Husten meist ohne Auswurf, manchmal aber auch mit einem sehr zähen, glasigen Sekret, meist nachts oder morgens oder bei bestimmten Atemreizen) • Wechselnd ausgeprägte Atemnot („manchmal beschwerdefrei, manchmal ganz schlecht“!) Ausgelöst wird ein Asthma meist durch Allergien oder Infekte, häufig auf dem Boden einer familiären Veranlagung und/oder einer (Raucher-) Bronchitis.